Kabellose Tastatur: Bluetooth oder Funk?

Für die kabellose Tastatur, die viele Nutzer heute bevorzugen, gibt es die beiden Varianten Funk und Bluetooth. Diese unterscheiden sich technisch in Details, die wir nicht allzu tief beleuchten möchten, sowie in der Anwendung. Letzteres ist für die Kaufentscheidung sicher wichtig.

Signalübertragung für die kabellose Tastatur: Unterschiede zwischen Bluetooth und Funk

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Streng genommen nutzen beide Technologien dasselbe Übertragungsmedium, nämlich hochfrequente Radiowellen. Auch Bluetooth ist nur ein bestimmtes Funksignal, das durch ein normiertes Protokoll für große Kompatibilität zwischen vielen Geräten sorgt.

Bluetooth-fähige Geräte erfüllen die Anforderungen der SIG (Bluetooth Special-Interest Group), damit der Standard wirklich einheitlich auf allen diesen Geräten funktioniert und diese untereinander eine Verbindung herstellen können.

Alle Bluetooth-Signale funken im Band zwischen 2,402 bis 2,480 GHz, das allerdings auch sonstige kabellose Tastaturen und Mäuse, das WLAN und selbst Mikrowellen nutzen. Daher sind Störungen nicht auszuschließen. Diese werden indes selten registriert, weil Bluetooth für den absoluten Nahbereich bis etwa 12 m konzipiert ist. Es kann manchmal etwas weiter reichen, das ist aber nicht gewollt. Typische Bluetooth-Anwendungen sind eben die kabellose Maus oder Tastatur, die nicht weit vom Rechner entfernt genutzt wird, das Handy, das sich in die Freisprecheinrichtung des Autos einwählt, oder Lautsprecherboxen, die nicht weit vom Verstärker entfernt platziert werden.

Nur ist in diesem Kontext wichtig zu wissen, dass zunächst einmal die Wellenübertragung bei Bluetooth und Funk sehr ähnlich funktioniert. Daher gibt es diesbezüglich keine Überlegenheit von einer der beiden Technologien über die andere. Eher entscheiden sehr individuelle Anforderungen, was für den Nutzer besser geeignet ist.

Funkübertragung: günstig für reine Desktop-PC-/Notebook-Userwireless-tastatur

Wer nur eine kabellose Tastatur für den Schreibtisch und den dort aufgestellten PC oder das Notebook sucht, fährt wohl am besten mit der Funkübertragung, also einem RF-Keyboard. Das liegt daran, dass vor allem Desktop-PCs nur höchst selten ab Werk über eine Bluetooth-Karte verfügen. Gleichzeitig werden die Bluetooth-Tastaturen aber fast immer ohne Bluetooth Dongle verkauft. Daher kann es erforderlich sein, zur Bluetooth-Tastatur noch den separaten Bluetooth-Adapter zu erstehen.

Das entfällt bei der Funk-Tastatur, deren weiterer Vorteil darin besteht, dass die Richtlinien der Bluetooth SIG keine Bedeutung haben. Daher lassen sich die USB-Empfänger besser auf eine Weise optimieren, wie es die jeweiligen Geräte erfordern. Das ist bei der Einrichtung einer Funktastatur deutlich spürbar: Diese funktioniert unkompliziert per Plug&Play. Der USB-Dongle wird an den PC angeschlossen, dann installieren sich automatisch die nötigen Treiber, anschließend ist die Tastatur einsatzbereit. Bei Bluetooth Tastaturen sind hingegen der Suchlauf und ein Pairing erforderlich.

Freie USB-Steckplätze durch Zwei-in-eins Dongles

Von vielen Herstellern gibt es mittlerweile Dongles für mehrere Geräte. Das dürften dann die kabellose Tastatur plus Maus sein, die gemeinsam über einen USB-Port laufen. Logitech punktet mit seinen Unifying-Dongles, diese erlauben sogar den Anschluss von bis zu sechs Periphäriegeräten. Doch die USB-Dongles haben einen Nachteil: Ohne sie funktionieren die zugehörigen Tastaturen nicht.

Der vergessene Dongle kann daher zu einem echten Arbeitsausfall führen und damit sehr ärgerlich sein. Das wird dann ein echtes Problem, wenn der Nutzer seine Wireless Tastatur an verschiedenen Rechnern verwenden möchte. Solche Nutzer gibt es: Sie arbeiten an verschiedenen Plätzen mit verschiedenen Rechnern (zum Beispiel zu Hause und im Büro), möchten aber nur eine ganz bestimmte Tastatur nutzen.

Für diese Personen haben manche Hersteller schon als Erinnerungs- und Komforthilfe eine kleine Transportkuhle in der Tastatur für den Dongle geschaffen – wer aber vergesslich ist, dem hilft all dieser Komfort nichts. Dieses Problem nun entfällt bei den echten Bluetooth-Tastaturen, denn diese brauchen in vielen Fällen keine Dongles.

Wofür ist die Bluetooth Tastatur besser geeignet?

Die mobilen Geräte wie Smartphones und Tables sind von vornherein mit Bluetooth ausgestattet und erlauben die Arbeit mit der kabellosen Bluetooth Tastatur ohne Dongle. An diese Geräte wiederum wäre ein USB-Empfänger für die RF-Übertragung nur höchst umständlich anzuschließen. Dafür wäre also eine kabellose Tastatur mit Bluetooth-Übertragung vorzuziehen, dafür wurde sie auch geschaffen. Sie kann natürlich auch mit einem Desktop-PC oder einem Notebook verbunden werden.

Doch der Dongle ist erforderlich, und wenn die Verbindung einmal unterbricht, muss in vielen Fällen erneut gepairt werden, damit sich der Rechner und die Tastatur wieder finden. Dafür ist meistens sogar ein Code einzugeben, der auf dem Bildschirm angezeigt wird. Der Vorgang sollte zwar eigentlich nur einmal durchgeführt werden (bei der ersten Inbetriebnahme bzw. dem Herstellen der Verbindung zwischen der Tastatur und einem bestimmten Rechner), doch es gibt in der Praxis durchaus solche Verbindungsabbrüche.

Bluetooth Tastaturen ohne BIOS oft nicht einsatzfähig

Zu beachten ist bei Desktop-PCs und Notebooks, dass die Bluetooth Tastatur im BIOS nicht funktionieren kann – das ist sogar eher der Normalfall. Wer also öfter im BIOS Einstellungen vornimmt, braucht dann eine Ersatz-Tastatur. Es gibt für ältere PCs Bluetooth-Adapter, für moderne PCs existieren die Dongles.

Hybride Tastaturen

Es gibt inzwischen hybride Tastaturen, die gleichermaßen via Funk und Bluetooth laufen. Ein USB-Dongle wird mitgeliefert. Das Umschalten zwischen beiden Standards ist auf Knopfdruck möglich. Das kostet eine Kleinigkeit, kann aber Nutzer, die nur eine Tastatur für verschiedenste Geräte und Arbeitsplätze nutzen möchten, sehr deutlich entlasten.